Die Anatomie des Penis

6449 0

Beim Penis handelt es sich allgemein um das zylindrische Begattungsorgan männlicher Tiere. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt penetrieren oder eindringen. Auf den Menschen bezogen gehört er neben den Hoden zu den männlichen, äußeren Geschlechtsorganen. Er geht aus dem Genitalhöcker hervor und ist mit der Peniswurzel am Becken und an den Ästen der Schambeine verbunden. Der Schaft ist von einer weichen Haut umgeben, frei beweglich und endet in der Eichel. Neben der Vermehrung dient er zur Ausscheidung des Harns über den Harnleiter.

Größe und Umfang eines Penis

Die Messung der Größe eines Penis ist nicht unkompliziert. Im schlaffen Zustand ist nicht klar, ob die mögliche Krümmung des Glieds mit in das Ergebnis einbezogen wird. Außerdem ändert es seine Größe je nach Temperatur, Stress und Wohlbefinden, so dass hier eine einmalige Messung nicht ausreicht. Wiederholungen bei unterschiedlichen Temperaturen und Tageszeiten kann eine Annäherung an die tatsächliche Länge verbessern.

Empfohlen wird deshalb eine Messung in erigiertem Zustand. Dafür wird ein Lineal auf der Bauchseite am Penisschaft aufgesetzt und bis zur Spitze exklusive einer möglicherweise überstehenden Vorhaut gemessen. Der Umfang des Glieds lässt sich mit einem Kondometer bestimmten, das zudem eine passende Kondomgröße vorschlägt.

Im schlaffen Zustand ist ein Penis im Durchschnitt sieben bis zehn cm lang bei einem Durchmesser von 3,2 cm, in erigiertem Zustand misst er eine Länge zwischen 12 und 17 cm und im Durchschnitt einen Durchmesser von 3,5 cm.

Blutpenis und Fleischpenis

Penisse lassen sich nach ihrer Größe im nicht erigierten Zustand unterscheiden. Blutpenisse sind im nicht erigierten Zustand relativ klein, wachsen bei der Erektion durch die große Blutzufuhr jedoch deutlich an. Fleischpenisse hingegen sind auch ohne Erektion relativ groß und wachsen bei einer Erregung noch einmal auf das bis zu 1,9-fache. Die Größe im Ruhezustand lässt also nur wenig Aufschlüsse darüber, welche Größe der Penis in erigiertem Zustand hat.

Schwellkörper

Im Penisschaft befinden sich drei Schwellkörper. Die zwei seitlich angeordneten Penisschwellkörper bilden den Penisrücken. Der Harnröhrenschwellkörper befindet sich an der Unterseite und umfasst die Harnröhre. Nach oben hin formt er die Eichel. Alle drei sind innen hohl und von einer Schutzhülle umgeben.

Für die sexuelle Erregung sind die beiden Penisschwellkörper relevant. Sie beinhalten Blutkavernen oder so genannte Sinosoide, die von glatter Muskulatur, Nerven und Bindegewebe umgeben sind. Sind sie leer, ist das Glied schlaff. Wird der Penis hingegen erregt, erschlaffen die Kavernen und die Muskeln und nehmen über eine tiefe Arterie bis zum 40-fachen ihrer normalen Blutmenge auf. Dann zieht sich die Muskulatur zusammen und der Penis versteift sich. Bei nachlassender Erregung wird das Blut über Drosselvenen durch das Bindegewebe in die Penisrückenvene und dann wieder in den restlichen Körper zurück geführt.

Eichel

Die Eichel befindet sich am oberen Ende des Penisschafts und ist aus dem Ende des Harnröhrenschwellkörpers konisch geformt. In diesem Teil des Glieds befinden sich neben Öffnung der Harnröhre zur Ausscheidung von Urin und Samenflüssigkeit häufig so genannte harmlose Hornzipfel. Die Eichel, oder auch Glans penis, ist sehr empfindlich, da sich auf ihrer Oberfläche eine Vielzahl an Nervenzellen befinden. Bei einer Erregung kann auf Grund der vermehrten Durchblutung eine bläulich-rote Färbung auftreten. An ihrer Unterseite ist sie durch das Frenulum, einem dünnen Gewebebändchen, mit der Vorhaut verbunden. Da sich dort Talgdrüsen befinden, bildet sich zusammen mit Resten von Sperma und Urin sowie Hautzellen und Bakterien das Smegma. Diese käseartige Substanz kann bei mangelnder Intimhygiene unangenehme Gerüche verursachen.

Vorhaut

Als Vorhaut wird die Haut bezeichnet, die die Eichel umgibt. Sie besteht aus einem äußeren, sichtbaren Hautblatt und einer inneren Schleimhaut, welche eng an der Eichel anliegt. Beide Hautblätter sind gegen einander verschiebbar. Am äußeren Rand gehen sie ineinander über. Bei unbeschnittenen Männern ragt die Vorhaut über die Eichel hinweg. Ist der Mann sexuell erregt, tritt hingegen die Eichel unter der Vorhaut hervor. Als Hautreserve bei der Erektion des Penis reduziert sie die Reibungen beim Geschlechtsverkehr. Da sie außerdem durch Dehnung stimuliert wird, spielt sie eine wichtige Rolle bei der sexuellen Erregung. Ist die Vorhaut hingegen zu kurz, können Spannungen entstehen, die eine Krümmung des Penis verursachen. Eine Beschneidung kann aus ästhetischen, hygienischen, kulturellen, religiösen oder medizinischen Gründen bedingt sein.

Muskeln

Der Penis besteht zu großem Teil aus schlaffem Gewebe. In ihm befinden sich jedoch außerdem zwei größere Muskeln, die ihn mit dem knöchernden Becken verbinden. Beim Sexualverkehr schnüren sie die Abflussvenen ab und lösen Kompressionen der Penisarterien aus. In der Folge verstärken sie die Erektion. Außerdem wird durch ihre Kontraktionen das Sperma während der Ejakulation heraus gestoßen.

Hodensack und Hoden

Der Hodensack, auch als Skrotum bezeichnet, befindet sich zwischen den Oberschenkeln an der Peniswurzel. Er besteht aus einer Hauttasche, die durch eine Scheidewand in zwei Fächer aufgeteilt wird. Diese Fächer beinhalten Hoden, Nebenhoden und zum Teil die Samenleiter. Mit einer Temperatur von 34° C ist dieses Körperteil für die Samenbildung ideal geeignet, die in den beiden Hoden abläuft. Diese beiden Hoden sind die männlichen Keimdrüsen, pflaumenförmig, 25 bis 30 Gramm leicht und haben einen Durchmesser von etwa 5 cm. In den Hoden beginnt der Samenleiter. Die Nebenhoden dienen zur Lagerung der produzierten Spermien.

Samenleiter

Durch die Samenleiter werden die Spermien in den Penis befördert. Sie ist 50 bis 60 cm lang und verläuft im Bauchraum durch den Leistenkanal. Kurz vor der Harnblase befindet sich in einer Erweiterung der Samenleiter ein Reservoir, in dem Spermien zwischengelagert werden. Im darauf folgenden Samenblässchen bildet sich eine Flüssigkeit zur Versorgung der Samenzellen. Sie bildet den flüssigen, zuckerhaltigen Teil des Ejakulats. Hiernach mündet die Samenleiter in die Prostata.

Prostata

Unterhalb der Harnblase befindet sich die Prostata oder Vorsteherdrüse. In dieser Drüse von der Größe einer Kastanie laufen die Samenleiter und die Harnröhre zusammen. In ihr wird zudem ein Teil des Spermas in Form einer milchigen Flüssigkeit produziert und mit den Spermien zusammengefügt. Die basische Flüssigkeit erhöht die Lebenschancen der Samenzellen im sauren Millieu der Vagina und macht das Ejakulat dünnflüssiger. Da an die Rückseite der Prostata der Mastdarm angrenzt, kann sie über den Anus, der Austrittsöffnung des Darms, sexuell stimuliert werden.

Harnröhre

Die Harnröhre verbindet die Harnblase mit der Eichel des Penis, auf der sie bei vielen Männern einen zipfelförmigen Fortsatz bildet. In der Prostata fügt sie sich zudem mit der Samenleiter zusammen. Über 15 bis 20 cm transportiert sie das Sperma, das jetzt aus den Spermien und den Sekreten der Bläschendrüse und der Prostata besteht, durch den Penis nach außen. Deshalb wird sie bei der Erektion für den Samenerguss offen gehalten.

Krankheiten

Am Penis kann eine Vielzahl von Erkrankungen auftreten.

Eine Unfähigkeit zur Erektion, mittlerweile als erektile Dysfunktion bezeichnet, kann durch verschiedenste Ursachen eintreten. Als sinnvolle Alternative zu einer medikamentösen Behandlung von Erektionsstörungen und Impotenz, können Vakuumpumpen als Erektionshilfe eingesetzt werden.

Eine krankhafte Dauererregung von über zwei Stunden kann durch Drogen, Viagra oder Gerinnungsstörungen ausgelöst werden. In der Folge kann die Fähigkeit zur Erektion für mehrere Tage verloren gehen.

Durch Bindegewebswucherungen im Schwellkörper kann der Penis eine starke Krümmung aufweisen, die einen Geschlechtsverkehr unmöglich macht. Hilfe bringt bei der Penisdeviation eine Operation zur Begradigung oder auch das Hilfsmittel PHALLOSAN® forte.

Als weitere Erkrankungen des Penis können Entzündungen an der Eichel, Verengungen der Vorhaut, Rupturen der Schwellkörper, Penisödeme, krankhafter Gewebeschwund oder Peniskrebs auftreten.

Keine Kommentare on "Die Anatomie des Penis"

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert